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Das Wiener Kaffeehaus – Institution mit bewegter Geschichte

Freitag, den 7. Oktober 2011

Wien – das sind der Prater und das Burgtheater, die Spanische Hofreitschule und der Fiaker. Und es ist natürlich auch das traditionelle und berühmte Wiener Kaffeehaus. Kaum zu vergleichen mit einem Café ticken hier die Uhren immer noch anders, was in der Geschichte begründet liegt.

Den Kaffee haben die Österreicher den Türken zu verdanken. Zweimal standen diese vor den Toren der Alpenrepublik und schenkt man der Legende Glauben, fand man bei der Befreiung von der zweiten Türkenbelagerung 1683 mehrere Säcke mit unbekannten Bohnen. In dem Glauben es handele sich um Kamelfutter wären diese beinahe verbrannt worden. Es kam jedoch anders und so wurde zwei Jahre später das erste Kaffeehaus eröffnet. Die Begeisterung für dieses neue Getränk war groß, so dass die Zahl der Kaffeehäuser schnell anstieg.

War das Wiener Kaffeehaus anfangs noch eine Männerdomäne – Frauen durften höchstens in männlicher Begleitung hinein -, änderten sich Bedeutung und Klientel zu seiner Blütezeit ab Ende des 19. Jahrhunderts deutlich. Vermehrt entdeckten Künstler und Intellektuelle diese Orte für sich und zwar nicht nur um einen Kaffee zu trinken, sondern um einen Großteil ihres Tages dort zu verbringen. Vor allem Literaten wie Arthur Schnitzler und Stefan Zweig arbeiteten im Kaffeehaus, wo es oftmals komfortabler war als in ihrem einfachen Heim. Hier konnten sie sich austauschen und die aktuellen Zeitungen studieren und hatten ausreichend Gelegenheit sowie Inspiration zum Schreiben.

Noch heute ist es nicht ungewöhnlich, sich über mehrere Stunden im Wiener Kaffeehaus aufzuhalten. Neben Kaffeespezialitäten wie Kleiner oder Großer Brauner, Melange oder Konsul – immer mit einem Glas Wasser – werden meist auch kleine Speisen angeboten. Wer übrigens einen einfachen Kaffee bestellt, gibt sich im Wiener Kaffeehaus sofort als Tourist zu erkennen.

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