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Hier wird der Kaffee immer noch von Hand geröstet

Mittwoch, den 8. Mai 2013

Zwanzig große Unternehmen beherrschen den deutschen Kaffeemarkt. Insgesamt gibt es hierzulande aber knapp dreihundert Röstereien. Bei diesen handelt es sich meist um Familienbetriebe, die sich mit traditioneller Handwerkskunst auf exklusive Sorten konzentrieren.

 

Es gibt nur noch wenige kleine Röstereien, die auf Qualitätskaffee setzen

Es gibt nur noch wenige kleine Röstereien, die auf Qualitätskaffee setzen. Bildquelle: © contrastwerkstatt / Fotolia.com

Besondere Geschmackserlebnisse bei kleinen Röstereien

Wer per Hand röstet, kann bei den Preisen nicht mit den Konzernen mithalten. Die manuelle Röstung erfordert einen deutlich größeren Personalaufwand, während die marktbeherrschenden Anbieter das Verfahren weitgehend automatisiert durchführen. Im Ergebnis kostet der Kaffee bei den kleinen Anbietern mindestens doppelt so viel Geld. Mit diesen Konditionen haben sie keine Chance, hohe Absatzzahlen zum Beispiel durch den Vertrieb über Discounter oder Supermärkte zu erzielen. An den 149 Litern Kaffee, die laut des Kaffee-Branchenverbands jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr konsumiert, können sie nur zu einem verschwindend geringen Anteil partizipieren. Deswegen steigen diese Handwerksbetriebe gar nicht erst in den Preiskampf ein, sondern wollen durch Qualität überzeugen. So macht sich deren aufwendiges Röstungsverfahren positiv im Geschmack bemerkbar. Zudem setzen sie verstärkt auf exklusive Kaffeesorten von unbekannten und überschaubaren Plantagen.

Trend zu Qualitätskaffee

Die Strategie geht auf. Eine wachsende Anzahl an Kunden sieht im Kaffee keine Massen- und Gewohnheitsware, sondern ein Genussgetränk. Sie greifen für qualitativ hochwertige Sorten und neue Geschmacksrichtungen gerne tiefer in die Tasche. Manche zahlen für luxuriöse Kaffeeprodukte sogar das Zwanzigfache des üblichen Preises. Die kleinen Röstereien profitieren von dieser neuen Entwicklung. Viele Jahre lang fehlte bei Verbrauchern das Bewusstsein für Qualität fast vollständig; zahlreiche Betriebe mussten deswegen schließen. Nun stellt Britta Zietemann, die Vize-Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Kaffeeverbands, einen Aufschwung bei den Handwerksfirmen fest. Sie verweist aber auch darauf, dass dieser Sektor auf absehbare Zeit Nische bleibt. Die Marktanteile der Kleinröstereien liegen ihrer Angabe nach bei einer einstelligen Prozentzahl.

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